Tagebuch einer Reise vom 16.Feb. bis 3.Apr. 2010 von David Bierwagen

Freitag, 19. Februar 2010

Reste von Tag 1 und Tag 2 &3

Wo waren wir stehen geblieben? Ach, ja: die Strandparty. Viele Bilder habe ich davon nicht, weil ich diese ständige Fotografiererei doof finde, aber ein paar hab ich doch:
(vlnr: Edith (Jungmutter), Mathieu (Jungvater) und Nico (cooler Surfertyp))

Tja und dann hab ich mich noch ein bisschen Unterwasser umgeschaut:


rote und blaue Korallen

diverse Fische, die einen fotogener, andere weniger...

Irgendwann wurde es dann zu dunkel zum Fotografieren. Nachdem die Slackline abgebaut und die Reste der Party verstaut waren, sind wir noch kurz zu Nico hoch, um uns in seinem Pool das Salz vom Körper zu spülen.
Bei 27°C Wassertemperatur kann Salz ganz schön hartnäckig sein, also muss man laaaange einweichen. Und da wir gaaaanz viel Meerwasser geschluckt haben, musste natürlich auch innen gespült werden (Nein, nicht mit Wasser)

Auf dem Rücken im warmen Wasser treibend kann man schon nachdenklich werden: ich habe in dieser Nacht tatsächlich Sterne am Himmel gesehen, die ich vorher nicht ein einziges Mal zu Gesicht hatte. Aber auch der wohlbekannte Orion prangte in voller Pracht über uns.

Dieser lange und sehr ereignisreiche Tag endete dann in StPierre bei David und seiner Freundin Claire daheim. Mein Bett war vorbereitet, das Mückennetz hing schon drüber. Nach dem Zähneputzen wollte ich noch mal kurz das Fenster aufmachten, worauf hin ich von einem Fluginsekt, wahrscheinlich einer Wespe, direkt unterm rechten Auge gestochen wurde. Eine Zwiebel und ne Menge Eis haben aber das Schlimmste verhindert und jetzt, 48 Stunden später, ist fast nichts mehr von zu sehen. Les bêtes, ils t'attaquent gentilment ici!

Am Donnerstag (18.02.2010) ging's nach einem ausführlichen Frühstück, ein bisschen rumhängen und Pläne schmieden dann mit dem Bus wieder nach StLeu. Ein Stückchen nördlich des Ortes liegen ein paar Blöcke unter den Bäumen mit einer Menge Haken drin. Die zwei Sektoren befinden sich jeweils an den Brückenköpfen der alten Bahnbrücke.

Nicht sehr hoch das Zeug, dafür komplett zugenagelt, fast wie Hallenklettern und sackeschwer. Zunächst sind wir zum nördlichen Sektor. Dort ist meist glatt gebrochenes Vulkangestein zu finden. Hauptsächlich Risse und Aufleger. Bei >30°C und irre hoher Luftfeuchte fängt man sofort an zu schwitzen und dann ist kein Halten mehr! Die Risse waren immer an den Stellen pitsch nass, wo ich gerade rausgerutscht bin ;-) Und so musste ich mich gleich in der zweiten Route (6b) zweimal reinsetzen. Jaaa, einmal hätte reichen können! Trotzdem nette Aussichten, wenn man eigentlich die 7a angreifen will...


li: David in der 6b kurz vor Ausstieg; re: Sly in der 7a kurz über der Stelle, die mich abgeschüttelt hat.

In Ermangelung einer Rückfahrgelegenheit (der letzte Bus fährt um 1900) haben wir uns bei Nico einquartiert. Er und David sind mit dem Mopped noch einkaufen gefahren. Dann wurde gegessen, gequatscht und schliesslich die Hängematte aufgehängt.

Freitag (19.02.2010)
Die Nachbarn haben Hühner und Hähne und diese blöden Hähne können das mit dem Morgengrauen garnicht abwarten, dabei geht die Sonne doch schon um 05:30 auf! Kurz: ich hab bis ca. 03:00 geschlafen und danach nur noch abschnittsweise gedöst.

Zum Frühstück gab's eine sättigende Tasse Kaffee. Dann haben wir Nico noch beim Packen zusehen dürfen, er verlässt in ein paar Tagen die Insel und will vorher noch auf den Piton des Neiges. Nicht der beste Zeitpunkt, wird aber wohl gehen...

Um die Mittagszeit hat uns Mathieu abgeholt und bekocht. Wir haben noch ein paar Mangos aus dem Garten mitgenommen und sind dann zu Dritt in den südlichen Sektor des bereits bekannten Gebiets gegangen.

Die 5c Aufwärmroute* hat den Beweis erbracht, dass auch der glatteste Stein noch mehr abspecken kann. Mathieu wollte bald wieder zu seiner Frau zurück und so blieben wir zu zweit wieder mehr unter als in einer 7a hängen und haben auf Claire gewartet, die uns abgeholt hat. Das mit der 7a hat dann leider nicht mehr geklappt, obwohl nur noch ein einziger Zug gefehlt hat, aber irgendwann ist die Haut einfach weg und es tut nur noch weh!

Gegen halb sechs waren wir wieder in StPierre. Während die beiden das Abendessen (Kartoffelbrei mit Grillwürstchen) gemacht haben, bin ich noch mal runter an den Strand um die submarine Küstenfauna zu dokumentieren. Die Sonne war schon ziemlich weit unten und das Wasser recht trüb und stark bewegt, was das Fotografieren schwer gemacht hat. Die meisten Bilder zeigen leider hauptsächlich Schneegestöber im Blitzlicht. Einige sind dennoch gut geworden, aber schaut selber:

Ohne es nachgeschaut zu haben, würde ich hier auf Seepferdchen, Muräne und Feuerfisch tippen

Nach dem Essen sind David und Claire wieder nach StLeu zu einem Jazz-Konzert. Leider ist es seit zwei Wochen ausverkauft. Dafür hatte ich jetzt genug Ruhe und Zeit den Blog hier auf den aktuellsten Stand zu bringen. Mal sehen wen ich jetzt so auf Skype erwische :-)


* merkwürdige Bezeichnung bei 32°C im Schatten

2 Kommentare:

  1. Hallo David,

    gehst du da eigentlich barfuss ins Wasser?

    Gruß
    Markus K.

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  2. Da ich keine Flossen zum Schnorcheln habe (ungünstiges Packmass), ziehe ich meine Canyoning-Sandalen an. Das ist zwar ein bisschen nervig, weil man schlecht mit schwimmen kann und die Dinger beim Aussteigen immer Massen an Sand aufgabeln, aber besser als nem Steinfisch ungeschützt aus die Flossen zu treten!

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