Tagebuch einer Reise vom 16.Feb. bis 3.Apr. 2010 von David Bierwagen

Freitag, 26. Februar 2010

Ein echtes Abenteuer

...war die Übernachtung bei Sly.

Er hatte für uns gekocht und meinte er habe für mich une surprise très spéciale. Es handelte sich um ein Kraut, was wohl nicht ganz einfach zu bekommen ist. Soll mit Spinat verwand sein, hat Blüten wie Kamille nur ohne Blütenblätter und eine star aztringierende und leicht narkotisierende Wirkung auf Schleimhäute. Ich musste so'ne Blüte im Rohzustande essen. Heidewitschka, das zieht einem das letzte Wasser aus den Poren. Ich hab gesabbert, wie noch nie und hing bestimmt 3 Minuten unterm Wasserhahn. (Nachtrag: es handelt sich um Bred Mafane)

Später kam noch Vince vorbei, der furchtbar schnell und einem tierisch breiten, südfranzösischen Akzent sprach. Der Kerl war echt schwer zu verstehen. Zwei Bier bei mir und ein Joint bei ihm machten die Situation nicht besser ;-)

Aber zurück zu Sly und seinem Grundstück/Bauernhof. Die Gebäude sind eher Wellblechbaracken. Halt genug um ein bisschen Eigentum vor Diebstahl und Regen zu schützen. Hinter der Küche wird jeder Menge Geflügel gehalten, schon praktisch so'ne Biomüllklappe (= Fenster zum Geflügelgehege). Und im Garten, direkt neben der Duschbaracke, lebt eine Wildsau mit zwei Jungen. Die Sau "Blandine" scheint ganz brav zu sein, ich wollte es dann aber doch nicht unbedingt drauf ankommen lassen.
"Blandine @ Ghettofarmer" Kunstwerk von Matthieu, der uns auch bereits bekochte und die lebende Vorlage.

Die Nacht habe ich dann auf der Flucht verbracht und recht wenig geschlafen. Ich bin vor reissenden Hängematten, Mücken, Hitze&Luftfeuchte und Regen geflüchtet.

Das mit Abstand krasseste waren jedoch die fetten Spinnen, die da im Garten rumhingen. Grösser als mein Handteller, sassen die Viecher auf Kopfhöhe in ihren Netzen. Auf Jahrmärkten gibt's doch ab und zu diese Erschreckspinnen aus Plastik. Furchtbar bund und riesengross. Die Viecher hier mussten sich erst bewegen, bevor ich geglaubt habe, dass ich nicht verarscht werde!
Sollen ganz harmlos sein. Die wollen nur spielen... Ja, ich weiss selber, dass die Bilder auf dem Kopf stehen, aber jetzt sind sie hochgeladen, jetzt bleibt's so!!!

Bevor wir am Morgen wieder aufgebrochen sind, hat Sly uns noch ein paar Früchte für'n Mittagsnachtisch gepflückt gepflückt. Leider kann ich mir Namen nicht merken :-(


Die Dinger sind ähnlich wie Litschis aufgebaut, nur mir glatter Schale und haben einen deutlich stärkeren Eigengeschmack. (Nachtrag: dort Longani genannt, hier in der Kleinmarkthalle habe ich sie als Longlong bekommen)

4 Kommentare:

  1. Falls ich mich in den nächsten Tagen nicht melde, dann liegt das daran, dass ich Cilaos, den Piton des Neiges und die Cirques de Salazie und de Mafate zu Fuss erkunde und dort u.U. keinen Onlinezugang oder einfach keine Lust habe mich zu melden ;-)

    CU, David

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  2. Hallo David,

    mit den "Dingern" meinst du wahrscheinlich "Guavas".

    Ja, so macht das Leben Spass - man weiss nie, was als nächstes kommt. Ich werde jetzt mal auf der Karte deinen Weg verfolgen. Bin gespannt, ob du irgendwann mal am Vulkan ankommst.

    Gruß
    Markus K.

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  3. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  4. Nein, ich meine Longani.
    Die Guaven haben nun wirklich nichts mit Litschis zu tun.

    Und das fiese Kraut wird hier "Bred Mafane" genannt

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