Tagebuch einer Reise vom 16.Feb. bis 3.Apr. 2010 von David Bierwagen

Freitag, 5. März 2010

Les 3 Cirques (3/4)

Nach dem krassen Tag wollte ich mir mal einen kleinen Ruhetag gönnen. Eingeweihte wissen, dass Ruhetage zwangläufig mit gewaltigen Verlaufern verbunden sind, so auch dieser. Aber ich bin ja hier um mir die Gegend anzusehen. und ob ich das jetzt links oder rechts vom Berg machte, macht den Braten nicht fett...

Aber fangen wir vorne an: morgens, ausgeruht, hatte ich endlich Musse, den für hiesige Verhältnisse sehr gut gepflegten Garten mit seinen wundertollen Orchideen zu bewundern.


Na? Welches Bild passt nicht in die Reihe ;-)

Aber auch wild wachsen und blühen hier Sachen, die man - wenn man sie schon mal gesehen hat - eher aus Blumenläden oder botanischen Gärten kennt.


Aber viel interessanter fand ich die Früchte, die hier teils auf Privatgrund, teils wild wachsen:

li. rosa Bananenblüte; re. Chouchou

Die meisten Bananenblüten hier sind braun und hängen vom Gewicht der Rispe gezogen tief nach unten. Die Rosanen sieht man recht selten. Bevor das Gewicht der sich entwickelnden Rispe die Bananenstaude endgültig zu Boden zwingt, wird der blühende Teil abgeschnitten und kommt roh als "baba figue" in den Salat. Ich muss das unbedingt probieren.
Die "Chouchou" ist das Haupterzeugnis des Cirque de Salazie. Die Felder bestehen aus mannshohen Gestellen, in die die Pflanzen ranken und ein so dichtes Blätterdach bilden, dass man sich um Unkraut am Boden ausnahmsweise keine Gedanken machen muss. Die Früchte hängen bequem auf Kopfhöhe nach unten raus.

Am meisen haben mich aber die wilden Maracujas begeistert:
Was daheim 1€/Stück kostet, klaubt man hier vom Boden auf, sonst wird's von Tieren gefressen!

Die wichtigste Regel, die ich schmerzhaft lernen musste: nicht die Hängenden, sondern nur die am Boden liegenden Früchte nehmen. Was hängt ist noch nicht reif und meist sehr schlecht zu erreichen! Was liegt (und noch einigermassen aussieht) schmeckt einfach nur toll.

Voll im Passions-Frucht-Rausch, bin ich dann wohl am rechten Abzweig vorbei gerauscht und habe mich 2 Stunden später an der Brücke der Route Nationale über die Fleures Jaunes (Salazie) wieder gefunden. Eigentlich wollte ich direkt über "Grand Sable" nach "le Bélier". Ich hab's dann mit dem Daumen probiert und nach 20 Minuten hat mich dann wirklich wer nach Grand Îlet mitgenommen. Im Chambre d'Hôte konnte ich dann ein bisschen meine Wunden lecken und mir die Gegend in Ruhe ansehen.

Laut Reiseführer müsse man sich unbedingt die Kirche von Grand Îlet ansehen. Naja, ganz nett. Das Ding ist im letzten Jahrhundert dreimal von Wirbelstümen schwer beschädigt, bzw. komplett zerstört worden. Interessant fand ich auch die Idee den Glockenturm auszulagern.


Direkt gegenüber habe ich dann diese Böschung entdeckt:

Was Dr. Hirschhausen wohl dazu sagt? Wenn ich Zeit und Lust hab, schreib ich ihm vielleicht...

1 Kommentar:

  1. Man David was für eine tolle Wanderung mit so vielen schönen Pflanzen und Naturbildern! Ein bißchen erinnert mich das an die Abenteuer bei München / Venedig oder die in Schottland. Scheinbar erlebst du eine wundervolle Ergänzung dazu. Hast Du auch die E-Mails von mir bekommen?
    Liebe Grüße Mama

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